2014/06/16

MysticMews WM-Kommentar (Tag 4): Frankreich locker, Schweiz und Argentinien mit einigen Mühen

Tag 4 brachte keine größeren Überraschungen, zumindest nicht in den Endresultaten. Gruppe E und F verliefen mehr oder weniger wie erwartet.


Im ersten Spiel wäre es beinahe zu einer kleiner Überraschung gekommen. Die Schweizer von Trainer Ottmar Hitzfeld kamen zuerst überhaupt nicht gegen Ecuador ins Spiel. Die kampfstarken Südamerikaner hielten gut dagegen und gingen nach einem Freistoß schließlich durch Enner Valencia (22.) in Führung. Erst nach der Pause fanden die Schweizer zu ihrem Spiel, angetrieben durch den Ausgleichstreffer von Mehmedi (48.). Das Spiel war nun ausgeglichener, wenn die Qualität auch weiterhin durchaus zu wünschen übrig ließ. Drmic versenkte den Ball dann vermeintlich zur Führung im Netz, das Tor wurde aber zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. Der Schwung verpuffte nun wieder und als kaum noch jemand mit einem Treffer rechnete, setzte sich die Schweiz mit einer durchaus ansehnlichen Kombination über die linke Seite nochmal durch. In der Mitte bekam Seferovic den Ball und versenkte fast mit dem Schlusspfiff doch noch zum 2:1. Es war ein wackeliger Sieg, doch aufgrund des nicht gegebenen Tores sicherlich in Ordnung. Die Schweiz muss sich steigern, wenn es im nächsten Spiel gegen Frankreich geht.

Die Franzosen wiederum hatten keine Probleme mit Außenseiter Honduras. Auch ohne Ribery war die Equipe nie wirklich gefordert. Nach zwei Lattentreffern kam es dann kurz vor der Pause zu einem Elfmeter für Frankreich und dazu noch Gelbrot für Palacios. Benzema verwandelt zum verdienten 1:0 (45.). In der 48. Minuten kam es dann zu einer Premiere, denn das erste Mal kam die neue Torlinientechnik zu ihrem großen Auftritt. Wie später zu sehen war, wäre es wohl kaum möglich gewesen zu beweisen, dass Benzema den Ball erneut über die Linie brachte, doch die neue Technik sollte anderes beweisen. Das Tor wurde schließlich als Eigentor durch Torwart Valladares gewertet. Später dann war es erneut Benzema, der in der 72. Minute alles klar machte. Frankreich war in diesem Spiel nie wirklich gefordert.

Das späteste Spiel des Abends war wieder mal das am meisten erwartete. Das hochgehandelte Argentinien um Superstar Messi traf auf Bosnien-Herzegowina und tat sich dabei schwer. Trotz einer schnellen Führung und sowohl dem schnellsten Tor dieser als auch dem schnellsten Eigentor einer WM überhaupt durch den Schalker Kolasinac (3.) überzeugten die Argentinier nicht wirklich. Messi blieb nach seiner Flanke, die das Führungstor zur Folge hatte, blass und Bosnien versteckte sich nicht vor den Argentiniern blieb aber auch relativ harmlos. Auch nach dem Seitenwechsel und der Einwechslung von Higuain und Gago sah man bei den Südamerikaner keine wirkliche Verbesserung. Es brauchte dann einen genialen Moment von Messi, im Doppelpass mit Higuain, der den Knoten löste. Entmutigte Bosnier hatten nun dem leicht beflügelten Favoriten nicht mehr viel entgegenzusetzen. Als das Spiel entschieden schien, überraschte der eingewechselte Ibisevic zum 2:1 (84.) und noch einmal Hoffnung für Bosnien. Doch vermochten sie keine echte Gelegenheit mehr herauszuspielen und so blieb Argentinier der glückliche Sieger mit einem Messi, der zwar enttäuschte, doch mit zwei genialen Momenten den Sieg bereitete.

Keine wirklichen Überraschungen also an diesem Spieltag. Die Schweiz erwischt einen schweren Start aber ob Frankreich nun wirklich besser einzuschätzen ist bleibt abzuwarten, denn Honduras stellte keine echte Herausforderung da. Weiterkommen und Gruppensieg dürften sich am nächsten Spieltag zwischen diesen beiden entscheiden aber Ecuador sollte noch nicht ganz abgeschrieben werden. Argentinien hingegen bewies einmal wieder wie abhängig sie von Messi sind. Flanke Messi, Eigentor. Abschluss Messi, Tor. Selbst die weiteren, spärlichen Chancen hatten jeweils etwas mit dem Starspieler der Südamerikaner zu tun. Abgesehen von diesem Szenen jedoch blieb die Mannschaft einiges schuldig, eben genauso wie Messi. Trotzdem dürfte angesichts der Gruppe mit Iran und Nigeria dieser Sieg wohl der entscheidende gewesen sein.

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